Die Ölkosten wirken sich wie andere wichtige Energieressourcen direkt auf die wirtschaftlichen Prozesse in der Welt aus. Ein deutlicher Rückgang der Ölpreise war ein Segen für die Verbraucher in den Ländern und fast eine Katastrophe für die Exporteure. Aber ist alles wirklich traurig? Lassen Sie uns herausfinden, was den Fall der Ölpreise in Russland bedroht.
Gründe für den Wertverlust
Schauen wir uns zunächst die Hauptgründe für den Ölpreisverfall an. Denn erst wenn wir die Ursachen ermittelt haben, können wir den weiteren Verlauf der Ereignisse und ihre Folgen vorhersagen.
Es ist kein Geheimnis, dass es 2014 zu einem starken Rückgang der Weltölpreise gekommen ist, der im Großen und Ganzen bis zum heutigen Tag andauert und kurzen Phasen einer leichten Wertsteigerung Platz macht. Dieses Phänomen ist bereits langfristig angelegt.
Die Hauptgründe für den Rückgang der Ölpreise nennen Experten Folgendes:
- Nachfragerückgang;
- Schieferrevolution;
- Kämpfe im Nahen Osten;
- Marktspekulation;
- Enttäuschung der Anleger;
- Stärkung des Dollars.
Jeder der oben genannten Gründe hat einen unterschiedlichen Einfluss auf den Rückgang der Schwarzgoldkosten, aber gleichzeitig tragen sie alle zu diesem Prozess bei.
Detaillierte Ursachenanalyse
Der Rückgang der Ölnachfrage ist in erster Linie auf die derzeitige Krise der Weltwirtschaft zurückzuführen. Dies bedeutet, dass das Produktionsniveau und damit der Verbrauch von Erdölprodukten reduziert wird. Dies betrifft vor allem die Konjunkturabschwächung in der EU und in China.
Die Schieferrevolution hat auch zum Rückgang der Ölpreise beigetragen. Fortschrittliche Technologien, die die Herstellung von Schieferöl ermöglichen, die bisher kaum zugänglich waren, haben zu einer Erhöhung des Angebots auf dem Markt geführt, was sich nur auf die Kostensenkung auswirkt.
Es scheint, dass die Kämpfe im Nahen Osten im Gegenteil zu höheren Ölpreisen beitragen sollten. Tatsächlich war dies bei den meisten früheren militärischen Konflikten der Fall. Aber diesmal begannen verschiedene Gruppen von Militanten, die lebendes Geld benötigten, in ihrem Gebiet produziertes Öl zu Dumpingpreisen zu verkaufen. Diese Tatsache wirkt sich natürlich auf den Ölpreisverfall aus, obwohl sie weit vom Hauptfaktor entfernt ist.
Marktspekulationen können kurzfristig den Ölpreisverfall beeinflussen. Langfristig spielt dieser Faktor noch eine unbedeutende Rolle.
In den vergangenen Jahren ist der Ölpreis in die Höhe geschossen. Investoren kauften massiv Öl-Futures. Aber sobald der Preis fiel, versuchten sie so schnell wie möglich, sie loszuwerden, was wiederum Öl ins Feuer brachte.
Natürlich spielt die objektive Stärkung des Dollars eine wichtige Rolle für den Ölpreisverfall. Schließlich werden Weltkurse genau in Bezug auf die amerikanische Währung gebildet, und wenn der Preis steigt, sinkt der Preis für den Rest des Vermögens.
Einige Experten ergänzen die obige Liste um politische Versionen. Man hört zum Beispiel oft Aussagen, dass der Ölpreisverfall durch die Absprache der Vereinigten Staaten und Saudi-Arabiens mit Russland verursacht wurde. Diese Versionen sind jedoch verschwörerischer Natur und werden von seriösen Analysten nicht berücksichtigt.
Zeitleiste des Herbstes
In den letzten zehn Jahren hat sich die Welt an hohe Preise für schwarzes Gold gewöhnt. Also, im Jahr 2008 der Preis von Markenöl Brent erreichte seinen Höhepunkt und näherte sich der Marke von 150 Dollar pro Barrel.Zwar ging sie nach Ausbruch der globalen Finanzkrise deutlich zurück, stieg aber wieder an und überstieg bis Mitte 2014 die Marke von 100 USD pro Barrel.
Aber von diesem Moment an begann ihr neuer Erdrutsch. Bis Ende 2014 lagen die Kosten bereits bei rund 60 US-Dollar. Und im Februar 2016 erreichte der Preis ein Minimum und fiel unter 30 US-Dollar. Gegenwärtig zeigt der Ölpreis wieder ein Wachstum, aber es ist schwer zu sagen, ob dies ein vorübergehendes Phänomen oder ein langfristiger Trend ist.
Vorhersagen
Betrachten wir nun die grundlegenden Vorhersagen von Spezialisten, wie sich der Ölpreis in naher Zukunft verhalten wird.
Unter Analysten gibt es keine eindeutige Meinung zu diesem Thema. Einige von ihnen glauben, dass der Preis für schwarzes Gold bei 30 US-Dollar pro Barrel der Tiefpunkt ist. Auf diese Weise wird der Ölpreisverfall aufhören und sie werden stark steigen.
Andere Experten argumentieren im Gegenteil, dass der Preis durchaus in der Lage ist, neue Rekorde zu brechen. Die Wagemutigsten sagen, dass selbst die Kosten von 20 US-Dollar pro Barrel nicht das Limit sein dürften. Kleine Ölpreiserhöhungen, die in regelmäßigen Abständen auftreten, gelten Experten, die diese Sichtweise teilen, als vorübergehend.
Daher ist es in der gegenwärtigen Situation ziemlich schwierig, eine genaue Prognose über das weitere Verhalten von Schwarzgoldnotierungen abzugeben.
Kostenauswirkungen
Lassen Sie uns nun herausfinden, was den Fall der Ölpreise für die Weltwirtschaft als Ganzes und für einzelne Länder bedroht. Dies ist sehr wichtig, um die möglichen wirtschaftlichen Folgen dieses Prozesses zu verstehen. Lassen Sie uns darüber nachdenken, was den Fall der Ölpreise in Russland bedroht.
Zunächst müssen Sie das verstehen Weltmarkt Es gibt zwei Arten von Ölländern: Exporteure und Importeure. Ersterer verkauft hauptsächlich abgebautes schwarzes Gold, während letzterer kauft. Darüber hinaus ist es nicht erforderlich, dass die Länder, die Öl kaufen, keine Reserven in ihrem Hoheitsgebiet haben. Damit belegen die USA und China den dritten bzw. vierten Platz in Bezug auf die Ölförderung weltweit. Trotzdem sind sie hauptsächlich Importeure dieses Produkts, da die Produktionsmengen nicht ausreichen, um die Bedürfnisse dieser starken globalen Volkswirtschaften zu decken.
Auf dieser Grundlage können wir den Schluss ziehen, dass ein weiterer Rückgang der Ölkosten für die Exportländer unrentabel ist, aber für die Staaten, die es kaufen, ist dies genau richtig.
Darüber hinaus ist anzumerken, dass niedrige Energiepreise die Entwicklung der Produktion stimulieren. Weltkrise verlangsamt die Entwicklung der Volkswirtschaften und verringert dadurch die Ölnachfrage. Und das bedeutet seinen Preis. Wenn der Preis die Mindestgröße erreicht, wirkt sich dies bereits im Gegenteil positiv auf die Entwicklung der Industrie aus. Es gewinnt an Dynamik und benötigt mehr Erdölprodukte. Dieser Zustand führt zu einem Anstieg der Ölpreise. So wirkt das Gesetz des wirtschaftlichen Gleichgewichts.
Die Wirtschaft aller erdölexportierenden Länder verzeichnet auf die eine oder andere Weise einen Rückgang der Schwarzgoldpreise. In einigen Staaten ist es jedoch voll auf den Export dieses Rohstoffs ausgerichtet, während es in anderen bedeutende Sektoren der Volkswirtschaft gibt. Natürlich ist in der ersten Ländergruppe ein Rückgang der Ölpreise unter schwierigeren Bedingungen zu verzeichnen als in der zweiten. Zu diesen Staaten zählen vor allem Venezuela, Saudi-Arabien und andere Golfstaaten.
Die Bedeutung der Ölindustrie in Russland
Einnahmen aus der Ölindustrie machen einen wesentlichen Teil des russischen Haushalts aus. Der Anteil der Einnahmen aus dem Verkauf von Öl und Gas im Ausland übersteigt zwar nach Ansicht einiger nicht 50% des BIP, aber nur etwa 16%.
Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass viele Sektoren in anderen Wirtschaftssektoren genau aus "Öl" -Geldern finanziert werden. Die Finanzierung anderer Wirtschaftszweige und damit ihre Rentabilität hängen somit unmittelbar von der Höhe der Einnahmen aus dem Ölverkauf ab.
Wie Sie sehen, übersteigt das reale Volumen des indirekten Einflusses der Öl- und Gasindustrie auf die gesamte russische Wirtschaft tatsächlich 50%.
Was erwartet Russland?
Lassen Sie uns nun herausfinden, was der Rückgang der Ölpreise für Russland bedeutet.
Wie in jedem Land, in dem ein erheblicher Teil der Wirtschaft in irgendeiner Weise von der Ölindustrie abhängig ist, ist ein weiterer Rückgang des Schwarzgoldpreises oder eine Stabilisierung der Notierungen auf niedrigem Niveau kein gutes Zeichen.
Zunächst ist mit einem Rückgang des BIP zu rechnen. Wie stark es sinken wird, hängt davon ab, wie stark der Ölpreis fallen wird. Warum sollten Sie mit einem solchen Szenario rechnen? Erstens, weil ein erheblicher Teil des BIP des Landes von direkten Einnahmen aus dem Verkauf von Öl sowie von Einnahmen in den Geschäftsbereichen gedeckt wird, in denen die Einnahmen aus dem Verkauf von Schwarzgold investiert werden.
Außerdem sollten die Russen bereit sein, die Haushaltseinnahmen zu senken. Es ist kein Geheimnis, dass ein erheblicher Teil davon aus Geldern aus dem Verkauf von Öl und Ölprodukten sowie aus Steuern auf diese Arten von Gütern besteht.
Bei einem weiteren Rückgang der Ölpreise dürfte der Rubel weiter fallen. Dies wiederum wird die Inflation im Land ankurbeln, was einen Rückgang des Lebensstandards der Bevölkerung bedeutet.
Was zu tun ist?
Aber es gibt einen Ausweg aus jeder, auch schwierigsten Situation. Ja, diese Methode zur Lösung des Problems ist nicht einfach und benötigt viel mehr Zeit, als wir möchten.
Damit Russland in Zukunft nicht durch sinkende Ölpreise in eine Krise gerät, muss die Wirtschaft diversifiziert werden, dh der Anteil der Einnahmen aus Industrien, die nicht mit der Gewinnung und dem Verkauf von Mineralien zu tun haben, muss erhöht werden. Es ist zu berücksichtigen, dass Ölpreise, auch wenn sie diesmal steigen, nach einer gewissen Zeit nicht mehr sinken werden. Auf jeden Fall muss das Problem früher oder später radikal gelöst werden.
Absturz oder neue Funktionen?
So verursacht der Rückgang der Ölpreise in der Wirtschaft des Landes viele negative Phänomene, die zu verheerenden Folgen führen können. Gleichzeitig ist die Situation auf dem Ölmarkt ein weiterer Faktor, der die Regierung zwingt, den Modernisierungspfad einzuschlagen, und den Anteil der Einnahmen aus dem Verkauf natürlicher Ressourcen am BIP des Landes verringert.
Wenn unter den Bedingungen der hohen Kosten für schwarzes Gold eine solche Situation für viele Jahre einfrieren könnte, dann zwingt der Zusammenbruch der Ölpreise zu radikalen Entscheidungen, die zu einem signifikanten Wirtschaftswachstum führen können.
